Das Cannondale Supersix Evo Neo ist ein Rad, in das man sich Hals über Kopf verlieben kann. Schon wegen der Anziehungskraft der aerodynamischen Tröpfchenrohre, die nicht nur schnell aussehen, sondern sich auf der Straße auch flott anfühlen.
Nein, der Grund ist, dass dieser E-Renner in der Ebene auf Anhieb eine virtuose Leichtigkeit versprüht, die man so nicht erwartet. Wer es nicht besser weiß, wird den Unterschied zum normalen Renner kaum oder gar nicht spüren, und sehen wohl auch nicht, so dezent platziert sich der Mahle-Ebikemotion-Antrieb hinter der Kassette in der Hinterradnabe und überträgt von dort aus bis zu 40 Newtonmeter Drehmoment aufs Hinterrad. Das ist nicht so viel, verglichen mit Fazua, und deshalb muss das Rad beim U-Faktor auch zurückstecken.
Hinter der Kassette versteckt sich der Heckantrieb Mahle Ebikemotion.
Bild: Daniel Geiger

Technische Daten

Gewicht: 12,3 Kilogramm
Rahmen/Gabel: Carbon/Carbon
Motor: Mahle Ebikemotion X35, Hinterradnabenmotor
Akku: Mahle Ebikemotion X35, 250 Wattstunden
Schaltung: Shimano Ultegra, 2x 11
Laufräder: Cannondale RDe 1.0
Bremsen: Shimano Ultegra, hydraulische Scheibenbremsen, 160 Millimeter
Bereifung: Vittoria Rubino Pro Bright Black, 28 Millimeter
Preis: 5.499 Euro
Website: www.cannondale.com
Der Heckmotor kommt erst bei hohen Kadenzen auf Touren, am Berg wird aber tendenziell niedrigfrequent getreten. In der Ebene merkt man davon nichts, dort spielt der geringe U-Faktor von 1,1 dem positiven Fahrgefühl sogar in die Karten.
Die Vorbaukonstruktion mit dem Durchlauf wirft Fragen auf. Antwort des Herstellers: „Um die Aerodynamik zu verbessern, wurde das Steuerrohr tropfenförmig designt.“
Trotz beider Makel sind wir nachhaltig angetan vom Cannondale. Kaum ein getesteter E-Renner ist fahrtechnisch näher dran am normalen Rennrad.

Wertung: Cannondale Supersix Evo Neo 2

Wertung: Cannondale Supersix Evo Neo 2
Reichweite
★★☆☆☆
U-Faktor
★☆☆☆☆
Stresstest
★★★★★
Fahren ohne Support
★★★★½
Ausstattung
★★★★☆
Fahrspaß
★★★★½
Design
★★★★½
Summe (Sterne)
25,5
Mittelwert
3,64
Note
gut

So testet BIKE BILD E-Rennräder

Unser Testverfahren baut zweistufig auf.
Zunächst werden die Räder im renommierten Testinstitut der DEKRA in Stuttgart auf dem Prüfstand untersucht. Wir lassen Reichweite, Unterstützungsfaktor und das Fahren ohne Support messen. Zudem wird ein Stresstest gefahren, vergleichbar mit einem Passanstieg. Wichtiger Hinweis: Die Messwerte Reichweite und U-Faktor haben wir mit dem Faktor zwei korrigiert. Andernfalls kämen durchweg Bewertungen im Bereich von ein bis zweieinhalb Sternen heraus, die gemessen an einem E-Trekkingrad mit Bosch-Motor zwar abbildbar sind, aber hier die Bedürfnisse von Radsportlern unterlaufen.
Ferner wurde jedes Bike von einem erfahrenen Tester gefahren. Die Eindrücke fließen unter Fahrspaß ebenso ins Endergebnis ein wie die Design-Bewertung. Final begutachten wir die Ausstattung und bewerten die Komponenten.