Das Specialized Creo spielt auf dem Prüfstand in allen Kategorien vorn mit. Irritierenderweise müsste das Rad in puncto Reichweite vergleichbare E-Renner locker abhängen, landet aber nur im oberen Mittelfeld und muss sogar das Trek Domane+ LT mit 70 Wattstunden weniger ziehen lassen. Mit zusätzlicher Batterie (Range Extender, 160 Wattstunden) sähe das Rennen noch mal anders aus.
Zum Glück fahren wir immer einen intensiven Praxistest, ansonsten wäre uns entgangen, wie natürlich das Rad die Schallmauer von 25 km/h überwindet. Unterstützt der Motor überhaupt, oder sind die Beine einfach so gut?

Technische Daten

Gewicht: 12,7 Kilogramm
Rahmen/Gabel: Carbon/Carbon
Motor: Specialized SL 1.1
Akku: Specialized SL1, 320 Wattstunden
Schaltung: Shimano-Mix aus Ultegra Di2 und Deore XT Di2, 1x 11
Laufräder: Roval C 38 Disc (Carbon)
Bremsen: Shimano Ultegra, hydraulische Scheibenbremsen, 160 Millimeter
Bereifung: Specialized Turbo Pro, 28 Millimeter
Preis: 8.499 Euro
Website: www.specialized.com

Fahrspaß auch ohne Motor 

Unauffällig – Remote designed by Specialized.
Bild: Daniel Geiger
Man weiß es nicht immer. Ist irgendwann auch egal, dann fährt man einfach nur noch Rennrad, E-Rennrad, ach, egal! Chapeau, Specialized, die enge Zusammenarbeit mit Brose zahlt sich aus. Aber auch ohne Motor ist das Rad eins der besten.
Dies spiegeln die Werte der Prüfstandsmessung wider, die darlegen, dass sich das Creo in dieser Disziplin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Cannondale Supersix Evo Neo 2 und dem Focus Paralane2 9.9 liefert.
Auch der Rest des Rads besticht durch höchste Güte, nehmen wir die elektronischen Gangwechsel, Carbonlaufräder oder das Dämpfungssystem im Cockpit, das entschieden gegen ruppige Untergründe vorgeht. Sportlich, komfortabel, natürlich, kraftvoll, leicht – das Creo ist eine Klasse für sich.

Wertung: Specialized Turbo Creo SL Expert

Wertung: Specialized Turbo Creo SL Expert
Reichweite
★★★☆☆
U-Faktor
★★★★☆
Stresstest
★★★★★
Fahren ohne Support
★★★★½
Ausstattung
★★★★★
Fahrspaß
★★★★★
Design
★★★★☆
Summe (Sterne)
30,5
Mittelwert
4,36
Note
sehr gut

So testet BIKE BILD E-Rennräder

Unser Testverfahren baut zweistufig auf.
Zunächst werden die Räder im renommierten Testinstitut der DEKRA in Stuttgart auf dem Prüfstand untersucht. Wir lassen Reichweite, Unterstützungsfaktor und das Fahren ohne Support messen. Zudem wird ein Stresstest gefahren, vergleichbar mit einem Passanstieg. Wichtiger Hinweis: Die Messwerte Reichweite und U-Faktor haben wir mit dem Faktor zwei korrigiert. Andernfalls kämen durchweg Bewertungen im Bereich von ein bis zweieinhalb Sternen heraus, die gemessen an einem E-Trekkingrad mit Bosch-Motor zwar abbildbar sind, aber hier die Bedürfnisse von Radsportlern unterlaufen.
Ferner wurde jedes Bike von einem erfahrenen Tester gefahren. Die Eindrücke fließen unter Fahrspaß ebenso ins Endergebnis ein wie die Design-Bewertung. Final begutachten wir die Ausstattung und bewerten die Komponenten.