Gemütliches Einsteiger-Rennrad
Giant Contend SL 2 im Test
Gemütlicher wird Rennradfahren nicht: Das Giant Contend SL 2 fährt sich mit Tubeless-Reifen und komfortorientierter Bauweise richtig angenehm. So ganz kann es jedoch nicht mit der Konkurrenz im Einsteiger-Rennrad-Bereich mithalten.
Datum:

Mit dem Giant lässt sich hervorragend einfach dahingleiten, aggressive Antritte mag das Rad weniger.
Pro
- Hoher Komfort
- Tubeless-Reifen
Kontra
- Eher hohes Gewicht
Wir staunten nicht schlecht, als wir das Giant auspackten und den Tubeless-Reifen sahen. Selbst so manch geübter Monteur hat immer noch Respekt vor der Mischung aus Luft, Dichtmilch und Gummi. Der Reifen war jedoch schnell aufgezogen und montiert – und wichtig, er hielt die Luft.
Die Reifenwahl wirkt sich spürbar auf den Komfort aus, das Giant fährt sich nahezu weich. Insofern passt die Tubeless-Technologie auch zum Rest des Rads, das für längere Touren ausgelegt ist: Das Oberrohr steigt sanft an, die Spacer bieten Luft nach unten, und die Carbon-Sattelstütze puffert Unebenheiten ab.
Komfort ist Trumpf beim Giant, wir empfehlen das Rad für lange Touren und Radler, die es gern besonders bequem mögen.
Bewertung: Giant Contend SL 2
Ausstattung | ★★★★☆ |
Fahrspaß | ★★★½☆ |
Design | ★★★½☆ |
Gewicht | ★★★½☆ |
Übersetzung | ★★★★★ |
Summe (Sterne) | 19,5 |
Mittelwert | 3,9 |
Note | gut |
(Notenschlüssel: 25–21 sehr gut, 20,5–15,5 gut, 15–10 befriedigend, <10 ausreichend)
Technische Daten
Preis | 999,90 Euro |
Gewicht | 9,5 Kilogramm |
Rahmen/Gabel | Aluminium/Carbon |
Schaltung | Shimano Tiagra, 10-fach |
Kurbel | Shimano Tiagra |
Zahnkranz | Shimano Tiagra, 11–34 |
Laufräder | Giant SR2 |
Reifen | Giant Gavia AC 2 (tubeless), 28 Millimeter |
Bremsen | Tektro TK-B177 |
Website |
So hat BIKE BILD die Einsteiger-Rennräder getestet
Nach einer ausführlichen Inspektion der Rennräder – beginnend bei der Begutachtung der Rahmenverarbeitung – haben wir die Schaltkomponenten im Rahmen der Ausstattungsbewertung unter die Lupe genommen. Denn je besser und leichtgängiger die Schaltung arbeitet, desto mehr Fahrspaß generiert das Rad – so einfach ist die Rechnung beim Rennrad.
Für die im Testfeld ranghöchste Gruppe, Shimanos 105er, haben wir einen Punkt mehr vergeben als für die Tiagra oder vergleichbare Komponenten. Einen weiteren Punkt konnte das Rad einfahren, das entweder mechanische Scheibenbremsen (Cube) verbaut hatte oder auf einem Tubeless-Reifen (Giant) rollte. Innovationen – sofern sich diese im Praxistest als sinnvoll erwiesen – haben wir belohnt. Für einen 28 Millimeter breiten Reifen haben wir einen weiteren Zusatzpunkt vergeben, weil wir der Meinung sind, dass bei Einsteigerrädern der Komfort überaus wichtig ist.
Ebenfalls mit einem Stern mehr bewerteten wir Räder, die mit einem 34er-Ritzel ausgestattet waren. Eine größere Übersetzung bringt mehr Luft am Berg – gerade für Einsteiger, die noch nicht die nötige Kraft mitbringen, können zwei Ritzelzähne mehr ein entscheidender Faktor sein. Design und Fahrspaß hat eine vierköpfige Jury mit einschlägiger Rennraderfahrung beurteilt.
Die Testfahrten fanden sowohl auf gut als auch auf weniger gut asphaltierten Straßen statt, weil wir davon ausgehen, dass der Großteil der Rennradfahrer auf Asphalt radeln wird. Kopfsteinpflaster und Gravelabschnitte mussten herhalten, um etwaige Eindrücke zu festigen oder neu zu bewerten. Antritts- und Fahrverhalten, Roll- und Bremseigenschaften sowie sonstige Eindrücke wurden gemeinsam diskutiert und sind in das Bewertungskriterium Fahrspaß eingeflossen.