Sie kennen das, es ist eines der häufigsten Argumente gegen das Fahrradfahren: Heute könnte es noch regnen. Klar, wenn es schüttet, möchte man nicht ungeschützt draußen sein. Gute Regenbekleidung ist die Lösung. Sie muss einiges leisten. Aber sie eröffnet eben auch die Möglichkeit, bei jedem Wetter die Vorzüge des Radfahrens zu genießen. Es könnte regnen. Na und?
 

Wichtig bei Regenbekleidung: atmungsaktiv und winddicht

Eins ist klar: Regenbekleidung muss wasserdicht sein, das heißt, dass über die Oberfläche und an den Öffnungen kein Wasser eindringen darf. Eine wasserdichte Konstruktion an sich ist einfach, das beweisen die sogenannten Notfallponchos für Radfahrer, die im Prinzip nur Plastiksäcke mit Ärmeln sind. Wer schon einmal einen solchen Poncho an - hatte, weiß, was passiert, wenn man länger als ein paar Minuten damit fährt: man schwitzt. Eine gute Regenjacke muss also atmungsaktiv sein. Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit, eigentlich ein Widerspruch – das Wasser von draußen darf nicht eindringen, und die Feuchtigkeit von drinnen muss abtransportiert werden, damit sie sich nicht am Körper staut. Gute Regenjacken können das. Und zwar mittels einer speziellen Membran, welche sich zunutze macht, dass die Moleküle von Wasserdampf, also Schweiß, viel kleiner sind als Wassermoleküle. Die Öffnungen dieser Membran sind so groß, dass Wasserdampfmoleküle hindurchkönnen, flüssiges Regenwasser jedoch draußen bleibt.
 
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Gore-Tex: wasser- und winddichte Membran

Am bekanntesten ist das Material von Gore-Tex, das in vielen Modellen verbaut ist, es gibt jedoch auch Alternativen von anderen Marken. Die Membran ist bei Regenjacken in der Regel unsichtbar zwischen dem Obermaterial und dem Material an der Innenseite eingeschlossen. Bei einigen Jacken lässt sich die Atmungsaktivität über Reißverschlüsse unter den Achseln regulieren. Wasserdichtes Material nützt indes wenig, wenn Regen am Hals und an den Ärmeln eindringt. Dar um sollte die Jacke an diesen Stellen gut abschließen. Die Nähte, der Bereich um die Taschen und die Reißverschlüsse, müssen ebenfalls wasserundurchlässig sein. Thema Kapuzen. Die Entwickler stehen bei den Kopfbedeckungen vor der Herausforderung, dass diese unter den Helm passen und sich beim Schulterblick im Straßenverkehr mitdrehen müssen.

Bildergalerie

Kamera
8 Radjacken im Vergleich

Übersicht: Alle Radjacken im Vergleichstest

 
gut
28
129,99 Euro
gut
27
160 Euro
gut
26,5
129,95 Euro
gut
25
249,95 Euro
gut
25
149,95 Euro
befriedigend
24
339 Euro
befriedigend
23,5
649,90 Euro
befriedigend
22
199,99 Euro

Wertungen im Detail

Gewicht
4,5/5
3/5
2/5
5/5
2/5
3,5/5
1/5
Wasserdichtigkeit
5/5
5/5
5/5
4/5
5/5
5/5
5/5
Komfort
4/5
4,5/5
5/5
4/5
4,5/5
4/5
5/5
Passform
4/5
5/5
4,5/5
5/5
5/5
5/5
4/5
Ausstattung
4/5
5/5
5/5
2/5
4/5
2/5
4,5/5
Optik
2,5/5
3,5/5
3,5/5
3/5
3,5/5
3,5/5
3/5
Sichtbarkeit
4/5
1/5
1,5/5
2/5
1/5
1/5
1/5
Punkte
28
27
26,5
25
25
24
23,5
Gesamt
gut
gut
gut
gut
gut
befriedigend
befriedigend
Fazit
Leicht, gut belüftet und vor allem nur schwer zu übersehen – die Luminite Urban Jacket überzeugt als Pendlerjacke für das ganze Jahr. Für Endura holt die tolle Sichtbarkeit den Testsieg – ohne Kapuze!
Die Yaras II ist ordentlich ausgestattet, sitzt sehr angenehm und bietet viel Tragekomfort. Für ein optimales Ergebnis würden wir uns größere Reflektoren wünschen, trotzdem eine der besten Jacken.
Diese Jacke für Pendler ist verhältnismäßig günstig und überzeugt mit guter Ausstattung, bei der Sichtbarkeit ist noch Luft nach oben. Dank Zwei-Lagen-Konstruktion kann man sie auch bei Kälte nutzen.
Für diese Jacke sprechen das geringe Gewicht und die sehr gute Passform. Wir hätten uns mehr Reflektoren gewünscht. Die Membran schwächelte an einer Stelle, trotzdem ist die C5 eine ordentliche Jacke.
Wer im Winter mit dem Mountainbike durch den Wald heizt, wird an dieser Jacke viel Freude haben. Auch zum Pendeln ist die Jacke geeignet. Schade, dass die Sichtbarkeit so schlecht ist.
Nicht ganz billig, aber bei Skinfit bekommt man viel Wind- und Wetterschutz geboten. Auch hier vermissen wir als Radfahrer die Reflektoren, dafür ist die Scudo Vermunt vielseitig einsetzbar.
Mehr geht nicht. Wer viel draußen unterwegs ist, bekommt von Eddie Bauer eine Jacke für alle Eventualitäten. Die meisten Pendler sind mit einem günstigeren Rad-Modell besser bedient.
Preis
129,99 Euro
160 Euro
129,95 Euro
249,95 Euro
149,95 Euro
339 Euro
649,90 Euro

Info: So haben wir die Radjacken getestet

Für unseren Praxistest kam uns das Hamburger Wetter mit allerbesten Regentagen entgegen. Um herauszufinden, wie wasserdicht die Jacken wirklich sind, haben wir sie anschließend unter der Dusche getragen und geprüft. In den Wertungspunkt Komfort fließen das allgemeine Tragegefühl und die Belüftung ein. Passform beurteilt neben dem Schnitt auch die Einstellmöglichkeiten, damit die Jacke optimal sitzt. Die Anzahl der Taschen, das Vorhandensein einer Kapuze sowie Ventilationsöffnungen brachten den Jacken Ausstattungspunkte. Je besser die Jacke beim Anstrahlen im Dunkeln reflektierte, desto mehr Punkte gab es für die Sichtbarkeit. Weil eine Regenjacke bei wechselhaftem Wetter auch mal in der Gepäcktasche verstaut werden muss, haben wir das Gewicht ebenfalls in die Wertung aufgenommen.
 
> Großes Winter-Spezial

Fazit

von

BIKE BILD
Funktion ist wichtig, aber nicht alles
Grundsätzlich: Entscheidend ist nicht nur das Funktionsmaterial einer Regenjacke, sondern auch die Sichtbarkeit. Damit eine Regenjacke in der dunklen Jahreszeit für Radfahrer funktioniert, sollte sie auffällig aussehen und über reflektierende Elemente verfügen.