Ein gepflegtes Fahrrad hat nur Vorteile: Es fährt widerstandsärmer, verschleißt über die Zeit weniger und sieht einfach schöner aus. Die Sache hat aber einen Haken: Je nach Nutzung und Jahreszeit muss es regelmäßig von Schmutz befreit werden. Keine Aufgabe, die man gern übernimmt. Spezielle Fahrradreinigungsmittel erleichtern diese Prozedur jedoch enorm.
Sie kommen meist in Flaschen mit 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit, die von einem Sprühkopf an die verschmutzte Stelle gesprayt wird. Einzige Ausnahme in unserem Testfeld ist Shimano mit einer Aerosol-Sprühdose. Die Reinigungsmittel sind für Rahmen, Komponenten und Antrieb gleichermaßen geeignet und dürfen überall großzügig aufgetragen werden. Sie sollen fettige und ölhaltige Rückstände im Antriebsbereich lösen sowie Staub und Matsch vom Rahmen entfernen.

Die Fahrradreiniger im Vergleich

Die Fahrradreiniger im Vergleich
Atlantic Komplett Reiniger
11,50 Euro/23,00 Euro
gut
Dr. Wack F100
14,99 Euro/29,98 Euro
sehr gut
Finish Line Super Fahrrad Reiniger
12,99 Euro/12,99 Euro
gut
Hanseline Velo-Clean SKS Wash Your Bike
10,50 Euro/21,00 Euro
gut
Muc-off Fahrradreiniger
16,49 Euro/16,49 Euro
gut
r.s.p. Muddy Buddy 
10,90 Euro/21,80 Euro
gut
Shimano Bike Wash
18,95 Euro/47,38 Euro
gut
SKS Wash Your Bike
12,99 Euro/17,32 Euro
sehr gut
Sonax Bike Reiniger
12,99 Euro/17,32 Euro
sehr gut
Tunap Sports Intensiv Reiniger
14,95 Euro/14,95 Euro
befriedigend
White Lightning Wash & Shine
11,99 Euro/12,69 Euro
gut
Zéfal Bike Wash
10,95 Euro/10,95 Euro
gut

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12 Fahrradreiniger im Labor-Test
Keine leichte Aufgabe für die Tüftler in den Laboren der jeweiligen Hersteller. Zumal Fahrradreiniger, so sieht es der Gesetzgeber vor, biologisch abbaubar sein müssen. Deswegen dürfen Marken genau genommen auf ihren Verpackungen auch nicht mit einem Etikett „biologisch abbaubar“ werben. Dennoch empfehlen wir, Fahrräder nur auf leicht zu reinigenden Böden beziehungsweise an Orten mit Ablauf zu putzen, denn nebst dem Reiniger werden auch Schmierfett und Öle herausgespült. Im Zweifelsfall ist eine Selbstbedienungs-Autowaschanlage der beste Ort für die Anwendung der Reinigungsmittel.

Nicht vergessen: fünf bis zehn Minuten Einwirkzeit

Ein häufiger Fehler bei der Fahrradreinigung ist, dass den Mitteln zu wenig Einwirkzeit gelassen wird. Ungefähr die Hälfte der getesteten Produkte gibt einen bestimmten Zeitraum an, den das Mittel zum Wirken benötigt. Die meisten brauchen fünf Minuten, spätestens nach zehn Minuten kann man den Reiniger mit Wasser abspülen.
Das sollte entsprechend gründlich geschehen, denn die Substanzen gehen gegen den Schmutz mehr oder weniger aggressiv zu Werke. Damit der Lack, die Komponenten oder andere Oberflächen keinen Schaden nehmen und sich Rückstände bilden, sollte man mit einem Schwamm oder dem Gartenschlauch nachspülen.
Farbe und Geruch unterscheiden sich im Testfeld deutlich, Rückschlüsse auf die Reinigungsleistung kann man daraus jedoch nicht ziehen.
Bild: Lennart Klocke
Tipp: Wer keinen Gartenschlauch hat, kann einen Pumpsprüher aus dem Baumarkt verwenden. Hochdruckreiniger aus der Autowaschanlage sollten wenn überhaupt nur auf eine Entfernung von mehreren Metern verwendet werden, und man darf den Strahl keinesfalls auf den Tretlager- und Antriebsbereich richten. Der letzte Schritt ist das Abtrocknen mit einem trockenen Tuch.

Nach der Reinigung die Kette ölen

Zu beachten ist, dass Reiniger Schmiermittel aus der Kette lösen können. Wenngleich sie das nicht so rigoros tun wie ein spezieller Entfetter, sollte man nach einer Fahrradreinigung der Kette neues Öl gönnen. Egal ob Mountainbike, Straßenrenner, Cityrad oder E-Bike: Ein frisch gereinigtes Rad mit einem neu geschmierten Antrieb fährt sich (fast) so gut wie ein neues Rad.

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12 Fahrradreiniger im Labor-Test

Fahrradreiniger im Labor-Test – Wertung

Fahrradreiniger im Labor-Test – Wertung
Reinigungsleistung Öl und Fett
★★★★★
★★★★½
★★★★½
★★½☆☆
★★☆☆☆
★★★☆☆
★★☆☆☆
★★★★★
★★★★½
★★☆☆☆
★★★½☆
★★☆☆☆
Reinigungsleistung Staub
★★☆☆☆
★★★★½
★½☆☆☆
★★☆☆☆
★★★☆☆
★★★½☆
★½☆☆☆
★★★★★
★★★★★
★½☆☆☆
★★★★☆
★★½☆☆
Materialverträglichkeit Oberflächen
★★★½☆
★★★★½
★★★★☆
★★★½☆
★★★★★
★★★★½
★★★★½
★★★½☆
★★★★★
★★★★☆
★★★½☆
★★★★☆
Materialverträglichkeit Korrosion
★★★☆☆
★★★½☆
★★★☆☆
★★★½☆
★★★★☆
★½☆☆☆
★★★★★
★★★☆☆
★★★★½
★★★☆☆
★★★☆☆
★★★½☆
Handhabung
★★★★☆
★★★★☆
★★★☆☆
★★★★☆
★★★☆☆
★★★☆☆
★★★☆☆
★★★★☆
★★★★★
★★★★☆
★★★★½
★★★☆☆
Punkte
17,5
21
16
15,5
17
15,5
16
20,5
24
14,5
19
15
Note
gut
sehr gut
gut
gut
gut
gut
gut
sehr gut
sehr gut
befriedigend
gut
gut

So hat BIKE BILD die Fahrradreiniger getestet

Unseren Vergleichstest haben wir in Kooperation mit dem Reinigungsmittelhersteller Sonax in dessen Prüflabor durchgeführt. An zwei Testtagen haben wir nicht nur untersucht, in welchem Verhältnis Wirkung und Verträglichkeit zueinander stehen, sondern auch, wie gut sich das gesamte Produkt – Flüssigkeit, Flasche und Sprühkopf – in der Praxis schlägt.
Reinigungsleistung Wie gut das jeweilige Mittel Schmutz entfernt, steht an erster Stelle. Dafür haben wir die Fahrradreiniger auf zwei Testoberflächen, eine mit fettigem, öligem Schmutz und eine mit staubigem Schmutz, aufgetragen. Kurios: Für die Art der Verdreckung gibt es vom Verband der Reinigungsmittelhersteller Norm-Schmutz, getestet haben wir mit T-41 und T-30. So ist die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gewährleistet. Nach fünf Minuten Einwirkzeit haben wir den Schmutz mit einem Wasserstrahl von der Oberfläche gespült und das Ergebnis optisch bewertet.
Während die getesteten Reinigungsmittel durchschnittlich doppelt so viel kosten pro Liter, schneidet das billigste Modell mit einem Literpreis von nur 10,95 Euro bereits gut ab.
Bild: Lennart Klocke
Reinigungsleistung Wie gut das jeweilige Mittel Schmutz entfernt, steht an erster Stelle. Dafür haben wir die Fahrradreiniger auf zwei Testoberflächen, eine mit fettigem, öligem Schmutz und eine mit staubigem Schmutz, aufgetragen. Kurios: Für die Art der Verdreckung gibt es vom Verband der Reinigungsmittelhersteller Norm-Schmutz, getestet haben wir mit T-41 und T-30. So ist die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse gewährleistet. Nach fünf Minuten Einwirkzeit haben wir den Schmutz mit einem Wasserstrahl von der Oberfläche gespült und das Ergebnis optisch bewertet.
Handhabung Bei der Praxistauglichkeit offenbarten sich deutliche Unterschiede im Testfeld und die verschiedenen Herangehensweisen der Hersteller: Einige Flaschen lagen sehr gut in der Hand, andere waren nach kurzer Anwendungszeit schon recht unangenehm. Besonders auf die Qualität des Sprühkopfes kommt es an: Bei manchen lässt sich das Sprühbild einstellen, einige geben ihre Flüssigkeit zu sparsam ab, andere wiederum verteilen viel Mittel neben dem Ziel. Getestet haben wir auch, ob die Sprühköpfe dicht sind, wenn man sie kopfüber hält, das schafften in unserem Vergleich nur sieben von zwölf Produkten.

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12 Fahrradreiniger im Labor-Test