Welcher GPS-Radcomputer ist der beste auf dem Markt? Keine einfache Frage. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche. Wir haben die Top-Modelle von Garmin, Wahoo, Sigma und Hammerhead getestet. Dabei zeigt sich, dass sich die Navigationssysteme stark unterscheiden in puncto Funktionsumfang, Display-Qualität und Akkulaufzeit. Unser Test zeigt Stärken und Schwächen der vier Top-Geräte.
Die Topmodelle der führenden GPS-Radcomputer-Hersteller traten bei uns zum Test an. Wer liefert das beste Gesamtpaket ab?
Navigation, Trainingsbegleitung oder kompakter Fahrradtacho? So einfach ist das nicht mit der Wahl des „besten GPS-Radcomputers“. Es kommt immer auf die eigenen Schwerpunkte an. Wir haben die Topmodelle der Saison 2021 von den wichtigsten Herstellern zum ausführlichen Test antreten lassen. Anhand der einzelnen Bewertungskriterien kann jeder seinen eigenen optimalen GPS-Radcomputer entdecken.
Bei zwei der entscheidenden Vorteile von GPS-Radcomputern gegenüber dem Smartphone haben wir ganz genau hingeschaut: dem Display und der Akkulaufzeit. Ein langer Tag auf dem Rad ist mit allen Geräten sicher drin. Teilweise reicht es auch noch für den zweiten Tag. Leider bietet keiner der Hersteller einen Akku zum Tausch in Eigenregie. Macht der fest eingebaute Energiespeicher nach einigen Jahren schlapp, muss das GPS-Gerät entsorgt werden.
Oft erscheinen die kleinen Displays gegenüber Handybildschirmen wie aus der Zeit gefallen. Aber größere Displays sorgen tendenziell für mehr Gewicht und kürzere Akkulaufzeiten; und nicht zuletzt ist das Display das teuerste Bauteil, welches direkten Einfluss auf den Gesamtpreis hat.
Ratgeber und Service: Das müssen Sie über GPS-Fahrradcomputer wissen
Vier der besten GPS-Fahrradcomputer im großen Vergleichstest
GPS-Fahrradcomputer im Test: Garmin Edge 1030 Plus
Garmin Edge 1030 Plus: Funktionen ohne Ende
Fazit: Der Edge 1030 Plus bietet viele Möglichkeiten; benötigt Einarbeitungszeit.
Wertung: 63 von 80 Punkten, Note: gut
Preis: 599 Euro
GPS-Fahrradcomputer im Test: Hammerhead Karoo 2
Hammerhead Karoo 2: Der smarte Newcomer
Fazit: Fast wie ein Smartphone: Der Android-Radcomputer glänzt mit Routenführung.
Punkte: 64 von 80, Note: gut
Preis: 399 Euro
GPS-Fahrradcomputer im Test: Sigma ROX 12.0 Sport
Sigma ROX 12.0 Sport: Profi der Navigation
Fazit: Wer von Display-Schwächen absehen kann, freut sich über die Streckenführung.
Punkte: 63 von 80, Note: gut
Preis: 399 Euro
GPS-Fahrradcomputer im Test: Wahoo Elemnt Roam
Wahoo Elemnt Roam: Der Tastenmeister
Fazit: Kaufgrund ist der akkuschonende, sehr gut ablesbare Display.
Punkte: 67 von 80 (Test- und Preis-Leistungssieger)
Note: gut
4 Hightech-Fahrrad-Navis im Test – Übersicht
Modell | Garmin Edge 1030 Plus | Hammerhead Karoo 2 | Sigma ROX 12.0 Sport | Wahoo Elemnt Roam |
Gewicht | 122 Gramm | 130 Gramm | 124 Gramm | 94 Gramm |
Displaygröße | 3,5 Zoll | 3,2 Zoll | 3 Zoll | 2,7 Zoll |
Akkulaufzeit (Test) | rund 20 Stunden | 8 bis 10 Stunden | 9 bis 11 Stunden | 14 bis 18 Stunden |
Preis | 599 Euro | 399 Euro | 399 Euro | 349 Euro |
Punkte | 63 von 80 | 64 von 80 | 63 von 80 | 67 von 80 (Test- und Preis-Leistungssieger) |
Wertung | gut | gut | gut | gut |
Kaufen | Amazon | Website | Amazon | Amazon |
- 80–72 = sehr gut • 71–60 = gut • 59–48 = befriedigend • 47–40 = ausreichend • 39–0 = mangelhaft
- Preis-Leistungs-Sieger wird, wer wenigstens mit „gut“ abschneidet und den niedrigsten Preis pro Stern erzielt.
Navigation
Was bei der Pkw-Navigation auf Tastendruck oder auch per Sprache funktioniert – nämlich Zieleingabe und Streckenberechnung –, gestaltet sich auf dem Fahrrad deutlich anders.
Auspacken, GPS-Radcomputer an den Lenker montieren, Ziel eingeben und auf tollen Strecken dem Ziel entgegen fahren. Da kommt ganz schnell Frust auf. Warum führt mich das Navi mit dem Gravelbike an der Bundesstraße entlang, obwohl es nebenan tolle Wege gibt? Schon wieder ein Schotterabschnitt, obwohl ich doch extra Rennrad eingegeben habe.
Einerseits liegen die Probleme im nicht perfekten Kartenmaterial, andererseits sind „schön“, „geeignet“ oder „fahrbar“ sehr individuell auslegbare Eigenschaften. Folglich lädt man besser fertige Tourenvorschläge aus dem Internet herunter oder plant selbst die Traumroute.
Und da keiner der Hersteller auf diesem Gebiet gut aufgestellt ist, überlassen alle das den Profis von komoot, Strava, Outdooractive & Co und integrieren deren Portale ins eigene System. Hier überzeugte Wahoo im Test sowohl mit der Anzahl als auch mit der Qualität am meisten.
Verbindung zum E-Bike
Die Möglichkeiten, den Radcomputer mit dem E-Bike zu verbinden, hängen sehr stark vom Antriebshersteller und dem vorhandenen Display ab. Bosch stellt beispielsweise keinerlei Daten für Navi-Geräte bereit und bietet damit null Konnektivität. Shimano liefert Daten nur an die ausgewählten Partner Garmin und Sigma. Die leichten Antriebe von Fazua senden zumindest Leistung und Trittfrequenz per Bluetooth. Yamaha liefert ebenfalls per BLE, allerdings nur beim Display C und X.
Die beste Connectivity bieten Giant und Specialized. Alle Informationen vom E-Bike-Antrieb werden über den offenen ANT+LEV-Standard übertragen. Außer Hammerhead können alle Radcomputer im Test diese Daten nutzen.
Profile für mehrere Räder
Wer sich in der Topliga der GPS-Radcomputer umschaut, ist häufig mit mehr als einem Rad unterwegs. Dabei haben Rennrad, Mountainbike oder Trekkingrad ihre ganz eigenen Anforderungen. Mit unterschiedlichen Profilen können jeder Fahrradaktivität eigene Datenseiten und Einstellungen zugewiesen werden. Beim Rennrad zeigt der gekoppelte Leistungsmesser den Watt-Wert für die Trainingssteuerung an. Dagegen informiert auf dem Mountainbike das Höhenprofil über erreichte Höhenmeter. Auch die Navigation lässt sich so an unterschiedliche Anforderungen anpassen.
Bei den Statistiken zu den unterschiedlichen Rädern besteht noch großer Entwicklungsbedarf. Hammerhead hat Profile praxisgerecht und sehr pragmatisch umgesetzt, während Wahoo sich überhaupt nicht an Profile herangewagt hat.
Weitere Infos auf dem Blog des Autors: www.gpsradler.de/bb21-3